#173 | Schachköniginnen (mit Xenia Bayer)

Xenia Bayer erzählt Euch heute etwas über drei besondere Schachspielerinnen. Sie sind die Schachköniginnen – allesamt Weltmeisterinnen und die besten Spielerinnen ihrer Epoche.

Wer sind die drei? Was haben sie gemeinsam, was unterscheidet sie? Und welche Geschichten ranken sich um sie? All das findet Ihr heraus, wenn Ihr wieder einschaltet. Viel Vergnügen!

Episodenskript

Hallo liebe Zuhörer,

ich heiße Xenia Bayer und das ist mein Podcast „Schach für Kinder“! „Die drei Königinnen des Schachs“.
Die Schachgöttin Caissa ist auch eine Frau!

Ich stelle euch die drei besonderen Frauen, die drei Königinnen des Schachs vor: Vera Menchik, Nona Gaprindashvili und Maia Chiburdanidze.

Vera Menchik

Vera Menchik war die erste offizielle Schachweltmeisterin. Die 1906 in Moskau geborene zukünftige Schachweltmeisterin lernte das Schachspiel mit 9 Jahren von ihrem Vater. Mit 15 Jahren gewann sie die britische Mädchenmeisterschaft. Zu diesem Zeitpunkt wanderte die Familie Menchik nach England aus.

1927, als zum ersten Mal die Weltmeisterschaft für Frauen ausgetragen wurde, wurde Vera Menchik die erste Schachweltmeisterin mit 10 Siegen und einem Remis aus 11 Partien. Danach folgten 7 weitere Weltmeisterschaften: Hamburg 1930, Prag 1931, Folkestone (Folkstoun) 1933, Warschau 1935, Stockholm 1937 und Buenos Aires 1939.

Menchik gewann bei diesen Weltmeisterschaften 78 ihrer 83 Partien und verlor nur eine einzige. In den vier Weltmeisterschaften zwischen 1931 und 1937 konnte sie sogar 45 Partien in Folge gewinnen. Ihre höchste historische Elo-Zahl betrug 2535.

Gegen sie verloren schon mal der 5. Schachweltmeister Max Euwe, der deutsche GM Friedrich Sämisch und einer der stärksten Schachspieler Asiens Mir Sultan Khan.

Während ihrer Reise durch die Sowjetunion 1935 inspirierte sie die Frauen so sehr, dass im nächsten Jahr fast 5.000 Frauen an der Qualifikation zur Sowjetischen Meisterschaft teilnahmen. Bis heute erhält die siegreiche Nation bei der Damenschacholympiade den Vera Menchik Pokal – eine würdige Erinnerung an die erste Weltmeisterin.

Nona Gaprindashvili

Die zweite Schachkönigin Nona Gaprindashvili war die erste Frau, der 1978 der Titel eines Internationalen Großmeisters verliehen wurde.

Nona Gaprindaschwili erzählte:

„Zwei Dinge haben meine spätere Schachkarriere entscheidend beeinflusst. Einer meiner älteren Brüder war der beste Schachspieler in unserer Stadt, Zugdidi, und er hat auch einmal an einer georgischen Meisterschaft teilgenommen. Ich habe Schach gelernt, als ich bei ihm zugeschaut habe. Damals war ich erst 5 Jahre alt.“

Mit 15 wurde sie georgische Meisterin. Mit 19 erlangte sie den Titel eines Internationalen Meisters der Frauen. Als fünffache Meisterin der Sovjetunion hatte sie in der Nationalmannschaft 10 Mal bei den Weltschacholympiaden gewonnen.

1962, nachdem sie Elisaveta Bykova im Weltmeisterschaftskampf mit 9:2 besiegt hatte, wurde Nona die stärkste Spielerin der Welt und die fünfte Schachweltmeisterin in der Geschichte des Schachs. Gaprindashvili trug diesen Ehrentitel 16 Jahre lang.

Nona Gaprindashvili, die erste nach Vera Menchik, trat auch in Männerwettbewerben auf. Max Euwe sagte dazu: “Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Nona Gaprindashvili der berühmten Vera Menchik überlegen ist. Sie ist eine Schachspielerin mit großem kreativem Potenzial.“

Nona Gaprindaschwili war in Georgien so populär, dass nach ihr sogar ein Parfüm in Flacons in Form von Schachfiguren „Nona“ benannt wurde. Im Jahr 2021 ist Nona Gaprindaschwili 80 Jahre alt geworden und spielt immer noch leidenschaftlich Schach.

Maia Chiburdanidze

Die dritte Schachkönigin Maia Chiburdanidze war gerade 17 Jahre jung, als sie sich die Schachkrone der Frauen holte.

Die zukünftige Weltmeisterin konnte bereits im Alter von 3 Jahren lesen, und mit 5 löste sie schon Mathematikaufgaben mit dreistelligen Ziffern. Beim Unterricht in der Schule war sie eine der Besten. Der Schachlehrmeister der achtjährigen Maja war ihr großer Bruder Rewaz.

Als Neunjährige wollte Maja 1970 unbedingt bei einem Schülerturnier mitspielen, an dem sich jedoch nur Kinder ab elf Jahren beteiligen konnten. Das Mädchen weinte bitterlich darüber, dass es nicht früher geboren wurde, was die Veranstalter so rührte, dass Maja ausnahmsweise mitmachen durfte. Zur Überraschung aller siegte die Kleine bei diesem Wettbewerb.

Bereits im Alter von zwölf Jahren nahm Maja Chiburdanidze an dem Turnier zwischen den Nationalmannschaften der Sowjetunion und Jugoslawien teil.

Maja führte jede Partie in einem anderen Stil: die erste ruhig manövrierend, die zweite effektvoll angreifend, die dritte mit einem feinen Endspiel und die vierte glänzend kombinierend. Danach rühmte der Großmeister Boris Ivkov, einer der führenden Schachspieler Jugoslawiens, sie als „weiblicher Bobby Fischer“.“

Mit 13 Jahren war Maja Chiburdanidse die jüngste Republikmeisterin Georgiens und mit 16 die jüngste Landesmeisterin der Sowjetunion. Im Alter von 17 Jahren forderte sie die Weltmeisterin Nona Gaprindaschwili zum Titelkampf heraus. Beim WM-Match 1978 im georgischen Kurort Pizunda am Schwarzen Meer ging Maja sofort in Führung und holte sich mit einem 8,5:6,5 die WM-Krone.

Als jüngste Weltmeisterin der Schachgeschichte wurde Maia ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Interessante Fakten übers Schach

Zum Schluss unsere Rubrik „Interessante Fakten über Schach“: Filme über Schach

In dieser Rubrik geht es heute auch um eine Schachkönigin.

Der Film „Queen of Katwe“ ist die wahre Geschichte eines jungen ugandischen Mädchens Phiona Mutesi.

Phiona ist in einem Slum der ugandischen Hauptstadt Kampala, namens Katwe, aufgewachsen und fand, von Hunger getrieben, die Schachschule von Robert Katende. Ihre einzige Motivation, das Spiel zu erlernen, war das kostenlose Essen, welches Katende allen Schülern anbot, aber schnell wurde ihr Talent entdeckt und sie begann das Spiel zu lieben.

Nachdem sie bei lokalen Turnieren beachtliche Erfolge erzielte, schaffte sie es bis zur Schacholympiade in Russland, wo sie nicht nur das Leben außerhalb ihres Slums kennenlernte, sondern auch zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sah.

Bis zum nächsten Mal!

Eure Xenia Bayer


Links:

Xenias weitere Podcastfolgen


WERBUNG:

Schach Leitfaden für Einsteiger und Eltern jetzt zum Preis von 9,90 € beim Schachdepot


SCHACHAKADEMIE:

♟️Verbessere Dich im Schach! Hol Dir 💲 10% Preisnachlass auf alle Kurse der 🎓 Schachakademie Chessemy. Benutze dazu bitte den 🔒 Code „Schachgeflüster10“ (Affiliate Angebot).

Chessemy
10% Ersparnis



Schreibe einen Kommentar